Erzählt wird die Geschichte des 9-jährigen Bruno, der nach dem Umzug aus Berlin in einem fiktiven Aus-Wisch als Sohn des Lagerkommandanten lebt. Die kindliche Perspektive erlaubt dem Autor, den Leser quasi unwissend und unvoreingenommen an die Realität eines Konzentrationslagers heranzuführen. Bruno entdeckt vom Fenster aus Menschen in gestreiften Anzügen. Auf seine Fragen erhält er keine Antwort. Daher beschliesst er, der Sache selber auf den Grund zu gehen. Heimlich schleicht er sich davon und trifft am Zaun auf einen Jungen in seinem Alter. Die beiden schliessen Freundschaft - diesseits und jenseits des Zauns. Besonders glaubhaft wird die Erzählung dadurch, dass Bruno trotz allem daran glaubt, dass sein Vater ein guter Mensch ist, der anderen Menschen niemals Schaden zufügt. Wie könnte auch ein Kind begreifen, welche Leiden den Menschen auf der falschen Seite des Zauns gerade von der Person zugefügt werden, die es am meisten respektiert? Dass die eindrückliche, aber auch bedrückende Parabel ohne Happyend auskommt, gehört mit zur Qualität des Textes und regt zu Diskussionen und zu einer vertieften Beschäftigung mit der Realität des Nationalsozialismus und der Judenverfolgung an. Dazu kann pro Lieferung 1 Hörbuch bestellt werden.